Früher übernahmen große Unternehmen kleine Firmen. In Zukunft fressen die Schnellen die Langsamen. Innosight wagte 2012 die Prognose, dass in 2027 gut 75 % der gelisteten S&P 500-Unternehmen, nicht mehr im Index geführt sein werden. Digitalisierung und Globalisierung machen es möglich. Selbst in den entlegensten Winkeln der Erde können alle möglichen Produkte schnell mit einem 3D Drucker hergestellt werden (z.B. Schuhe, Lebensmittel, sogar Autos etc.).
Großartige Ideen zu haben und diese zeitnah als innovative Produkte auf den sich ständig verändernden Markt zu bringen, ist mittlerweile das einzig entscheidende Erfolgskriterium.
Bei vielen transformationswilligen Firmen gibt es deswegen den Trend sogenannte Innovation-Labs einzurichten. Oft sind das spezielle Organisationseinheiten oder Räumlichkeiten, die das innovative Denken ankurbeln sollen. Das ist zumindest ein Anfang, aber für den großen Unterschied sorgen andere Rahmenbedingungen.
Wer hat denn schon mal eine Idee für sich behalten?
Ich denke fast jeder! Und da war bestimmt auch der eine oder andere potentielle Bestseller dabei.
Aber warum halten wir unsere Ideen zurück?
Ganz ehrlich? Weil wir uns nicht blamieren wollen!
Angst ist sicher nicht der Zustand, in dem Mitarbeiter viele gute Ideen produzieren. Unsere Körperzellen gehen dabei in den sogenannten Schutzmodus und leiten sämtliche Energie auf die Muskeln. Das war ein schlauer Schachzug der Evolution, um für Verteidigung oder Flucht gerüstet zu sein. Nur der „Denkmuskel“ geht dabei leider leer aus.
Ebenso neigt das menschliche Gehirn unter Druck dazu, schnell die Erfolgsrezepte der Vergangenheit zu reproduzieren. Das klingt auch nicht nach Kreativität. Besonders in einer Welt, in der sich die Rahmenbedingungen so schnell verändern wie heute, führen Lösungen von gestern kaum mehr zum Erfolg.
Machen wir uns auch noch bewusst, dass ca. 95% unserer Gedanken nichts anderes sind als die eingespielten Wiederholungen von gestern, dann wird uns klar, dass Ideen nicht am Fließband produziert werden können.
Ideen bekommen wir nicht einfach auf Befehl, sondern sie entstehen und zwar meistens dort, wo sich der Mensch wohl fühlt. Mozarts Musik entstand hauptsächlich im Bett. Newton bekam seine wissenschaftlichen Erkenntnisse gerne im Garten. Die meisten Ideen entstehen heute unter der Dusche, auf dem Sofa oder beim Sport. Aber vielleicht gehören Sie ja zu den 10% der Deutschen, die sich zum Überlegen gerne auf das „stille Örtchen“ zurückziehen?
Nur 3,4% der Arbeitnehmer finden, dass ihr Arbeitsumfeld Kreativität fördert. Innovation Labs werden das verbessern, aber viele Manager führen ihre Teams mit Druck und Angst. Dadurch bekommen sie auch nur ängstliche Vorschläge zurück, denn Ideen spiegeln genau den Zustand der Quelle wieder, der sie entspringen.
Erfolgreiche Innovationen brauchen ein besonderes Kreativ-Klima.
Leader, die für ihre Fachkräfte ein angstfreies Arbeitsklima erschaffen, legen den Grundstein. Doch wie sieht der restliche Bauplan des Hauses für zukünftigen Erfolg aus?
Wann sind Ihre Ideen besonders gut?
- Wenn Ihnen das Thema am Herzen liegt.
- Wenn Sie Ihre Stärken einbringen können.
- Wenn Sie einem Team angehören, welches gemeinsame Werte lebt und viel Spaß hat.
- Wenn Sie an einem gemeinsames Ziel arbeiten können.
- Wenn Sie einer Vision folgen, welche einen sinnvollen Beitrag für andere leistet.
Bewusste Führungskräfte wissen wie das Haus des zukünftigen Erfolges gebaut wird. Sie erschaffen eine wachstumsorientierte Unternehmenskultur, die Neugier und Kreativität fördert, sowie Fehler ausdrücklich erlaubt.
Bewusste Führungskräfte bieten für ihre Organisationen einen sicheren Raum, in dem kontinuierliches Lernen, Potentialentfaltung sowie inneres und äußeres Wachstum möglich sind. Dadurch ebnen sie auch in Zukunft den Weg für Freude, Innovationen, Co-Kreation und anhaltenden Erfolg.
Write a comment